Eine beteiligungsorientierte Jugendhilfeplanung ist die Voraussetzung dafür, dass eine bedarfsgerechte Infrastruktur für Kinder und Jugendliche überhaupt ermöglicht werden kann. Daher ist es wichtig, sich konkret darüber Gedanken zu machen, welche Strukturen, Zugänge und Verfahren geschaffen werden müssen, die es jungen Menschen ermöglichen, ihre Belange in die Planungsprozesse einzubringen, sodass ihr Bedarfe und Wünsche angemessen Berücksichtigung finden.
Zum einen geht es im Rahmen der Jugendhilfeplanung also darum, strukturell verankerte Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche (was in der Regel separate Zugänge, Methoden und Verfahren für die jeweilige Zielgruppe bedeutet) zu schaffen und zu sichern. Diese sollen gewährleisten, dass die Perspektive der jungen Menschen in den jeweiligen Prozess einfließt. Zugleich sollen diese Strukturen aber auch sichern, dass Kinder und Jugendliche selbst Themen setzen können, um auf ihre Bedarfe und Wünsche aufmerksam machen zu können. Zudem gilt es sicherzustellen, dass den Bedarfen im politischen Aushandlungsprozess hinreichend Beachtung geschenkt wird.
Bewährte Beteiligungsformen der Bestandsaufnahme sind:
- Stadtteilbegehungen, Dorfdetektive, Ortsbegehungen auf Spielplätzen, Schulhöfen etc.
- Befragungen der jungen Menschen und/oder ggf. Personensorgeberechtigten (z.B. Fragebögen zu den Betreuungsbedarfen von Eltern, Fragebögen zur Lebenssituation von Jugendlichen in einer Kommune, Verbesserungsansätze für jugendspezifische Unterstützungsangebote, Freizeitgestaltung oder auch qualitative Interviews mit jungen Menschen in besonderen Lebenslagen)
- Kinder- und Jugendforen, -konferenzen, -hearings oder Beteiligungswerkstätten
- Nutzungs- und Wirkungsanalysen der vorhandenen Angebotsstrukturen
Zur Vertiefung bieten sich folgende Zugänge an:
- Projektbezogene Arbeitsgruppen mit Kindern/Jugendlichen
- (Zwischen-)Ergebnisse werden über Schlüsselpersonen / Fachkräfte wieder an Kinder/Jugendliche zurückgespiegelt und diskutiert z.B. in Kita, Schule, Jugendzentrum und fließen dann wieder in den weiteren Prozess ein.