Um mit Jugendlichen online in Interaktion zu treten, greifen Fachkräfte auf die digitalen Räume und Kommunikationsmöglichkeiten zurück, die Jugendliche auch untereinander nutzen.
Die Diskussion um die Nutzung solcher Tools und Apps sind vielfältig und es gibt zunehmend Handreichungen, die auf eine sinnvollen Umgang von digitalen Kommunikationswegen verweisen, um die in Paragraph 11 SGB VIII verdeutlichte Orientierung an den Interessen und der Lebenswelt junger Menschen gerecht zu werden und gleichzeitig den Datenschutz nicht aus dem Blick zu verlieren. Gerade die viel genutzte Messenger-App WhatsApp ist hier vielfältig Teil der Auseinandersetzung. Es wird immer wieder das Spannungsfeld zwischen Datenschutz und Lebensweltorientierung angesprochen. Dabei gilt es sich im Vorfeld darüber zu informieren, welche Vorgaben durch den eigenen Arbeitsrahmen vorgegeben sind und festzulegen, welche Informationen ausgetauscht und welche Einstellungen vorgenommen werden können.
Hilfreiche Hinweise gibt hierzu die Broschüre „Umgang mit Social Media“ der kommunalen Jugendarbeit und des Bezirksjugendrings Mittelfranken sowie das Handbuch „Datenschutz in der Jugendarbeit“ des Fachverbandes Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit und Landesjugendring Brandenburg.
Auch die Weitergabe von Informationen, zum Beispiel über das Programm der eigenen Einrichtung, kann auf verschiedenen Wege erfolgen. Hier sollten stets die Bedürfnisse, Wünsche und Vorlieben der Jugendliche berücksichtigt werden. So spielt Facebook als digitale Kommunikationsmöglichkeit für Jugendliche kaum noch eine Rolle, sondern eher Plattformen wie Whatsapp, TikTok, Instagram und Youtube. Analoge Kommunikationskanäle wie Flyer und Aushänge können zudem einfach mit einem QR-Code ausgestattet werden, um auf die Homepage oder andere digitale Kanäle zu verweisen.
Das Einbeziehen von digitalen Medien in die eigene pädagogische Praxis (medienvermittelnde Arbeit) kann durch praktische Arbeit, z.B. durch konkrete medienpädagogische Projektarbeit, ergänzt werden. In der medienbezogenen Arbeit hingegen soll ein aktive und reflektierte Art der Mediennutzung vermittelt werden.
Digitale Kommunikationsmöglichkeiten sind kein Ersatz, sondern eine Ergänzung zu analogen Formen der Jugendarbeit. Es gilt abzuwägen, welche Formate für das jeweilige Vorhaben und die jeweilige Zielgruppe Sinn machen und welche nicht. Möglich ist auch eine Verknüpfung von digitalen und analogen Formaten.
Hilfreiche Fragestellungen sind unter anderem:
- Was mag meine Zielgruppe?
- Welche Bedürfnisse hat sie?
- Welche Ästhetik spricht sie an?