Eine wichtige Rolle in Beteiligungs- und Unterstützungsvorhaben spielt neben der Kommunikation mit den Teilnehmer:innen selbst auch das Gestalten von Arbeitsprozessen.
Es gibt eine Fülle an Tools mit unterschiedlichen Schwerpunkten für deren sinnvollen Einsatz. So ergeben sich aus den verschiedenen Rahmenbedingungen verschiedenen Vorgehensweisen und Handlungsschritte.
Hier sind folgende Klärungsfragen vorab für sich zu beantworten:
- In welchen geographischen Rahmenbedingungen arbeite ich mit Kindern und Jugendlichen? Im ländlichen Raum eher dezentral? Mit einer klaren Gruppe bei mir vor Ort? Sehen wir uns regelmäßig oder brauchen wir digitale Konferenzlösungen?
- An welchen Themen arbeiten wir? Gestalten wir inhaltliche Positionspapiere? Wollen wir Themen gemeinsam sammeln und aufbereiten?
- Wollen wir Inhalte präsentieren und darstellen?
- Sind Arbeitsprozesse zu gestalten und abzubilden?
In den meisten Fällen werden analoge und digitale Arbeitsweisen gleichermaßen genutzt und können sich gut ergänzen.
Für Ideensammlungen, Projektplanungen, Aufgabenlisten oder um freie Meinungsbilder abzubilden, eignen sich sogenannte digitale Pinnwände wie Taskcards oder Padlets. Hier können mit den unterschiedlichen Ansichten unterschiedliche Ziele verfolgt werden. Es lassen sich Karten zu Überschriften anordnen, ein Zeitstrahl zur Darstellung der nächsten Schritte oder auch digitale Stecknadeln zur Verortung nutzen.
Kollaboratives Arbeiten, das bei der Ausarbeitung von Inhalten, Protokollen und Positionspapieren sinnvoll sein kann, kann über Tools wie Etherpad, Cryptpad und Nextcloud stattfinden. Dabei haben viele Nutzer:innen gleichzeitig die Möglichkeiten, an Dokumenten zu arbeiten, sodass sich ein stetiges Hin- und Herschicken von E-Mails mit Anhängen erübrigt.
Sollen Inhalte ansprechend dargestellt und präsentiert werden, helfen die digitalen Möglichkeiten von Canva und Prezi weiter.
Digitale Abfragen lassen sich über mentimeter, tricider oder Learningapps durchführen. Diese lassen eine Abstimmung auch im analogen Raum zu und sind schnell über ein Smartphone zu nutzen.
Angebote wie „placeM“ oder „Jugendapp“ wollen die Möglichkeit bieten, lokale Angebote in einer eigenen App darzustellen.
*Die Liste der Vorgeschlagenen digitalen Tools lässt sich umfangreich erweitern, hier sei eine Auswahl genannt. Wie in so vielen Bereichen ist es unumgänglich, sich die verschiedenen Anwendungen im Vorfeld der Nutzung genauer anzuschauen und für die eigenen Vorhaben zu prüfen. Oftmals zeigt sich schnell, mit welchem Tool man gut und mit welchem man weniger gut umgehen kann - dies ist durchaus individuell unterschiedlich.
Manche Tools sind komplett DSGVO konform, andere sind weniger durchschaubar. Hier sollte man gut überlegen, welche Daten man überhaupt abfragt und ggf. Rücksprache mit den lokalen Datenschutzbeauftragten der Kommune halten.
medien.rlp - Institut für Medien und Pädagogik e.V. bietet zudem Möglichkeiten von Fortbildungen für Fachkräfte und junge Menschen sowie medienpädagogischen Projekten zur Unterstützung der Fachkräfte vor Ort.